2006,  Demo,  Repression

Eure Drogenpolitik stinkt zum Himmel

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Bilder

1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/05/49526.shtml)
Am 2. Juni, um 13:30 vor der Heiliggeistkirche in Bern wird eine Demo gegen die Menschenverachtende Drogenpolitik von Stadt und Staat stattfinden.
Die bernische Repressionspolitik hat viele Gesichter. Sie ändern von Jahr zu Jahr, sind mal einsichtig, mal stur, mal herzlich und offen, dann schon bald wieder verbohrt und hart. Was auch immer sie hinter ihrem Schreibtisch rauslassen: immer war bisher vermehrte Repression für die Abhängigen die Folge.

Wehren wir uns gegen diese menschenverachtende Praxis!

Und kämpfen wir für:
– eine Gesellschaft, in der es nicht nötig ist, durch Drogenkonsum vor der Realität zu fliehen!
– den Weg aus der sinnlosen Prohibition, das heisst die Legalisierung aller Drogen!

Wir fordern Politiker/innen und Bevölkerung der Stadt Bern auf:
– sich mutig zu zeigen und gesamtschweizerisch für die Legalisierung aller Drogen einzustehen
– bis das Betäubungsgesetz entsprechend geändert wird
1. eine zusammenhängende Drogenpolitik mit den Betroffenen zusammen basisdemokratisch zu erarbeiten und mit den umliegenden Städten zu koordinieren
2. alle gestrichenen Angebote wieder zu eröffnen und auszuweiten
Viele weitere Argumente um am 2. Juni um 13:30 in Bern zu demonstrieren, finden sich im angehängten Demoflyer.

2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/06/49876.shtml)
Die Stimmung war gut, an die Passanten wurden Flugblätter mit Infos zur aktuellen Vertreibungspolitik von rot-grün verteilt. Es wurden Reden gehalten und ein grosser Haufen Scheissdreck mitgetragen, der die aktuelle Drogenpolitik darstellen soll. Viele umstehende Passanten waren interessiert und einige haben sich auch der Demo angeschlossen. Viele StadtbernerInnen wissen mittlerweile ganz genau, dass das die Kärcher-Politik des Gemeinderates nicht zu einer Lösung oder Verbesserung der Situation führen wird/kann und lehnen diese Scheinlösungen ab.

Der Gassenküche einen einzelnen ungeeigneten Ort anzubieten, und bei Ablehnung dieses Angebots einfach von Verweigerung des Dialogs zu sprechen ists sich sehr einfach gemacht.
Obwohl für fast nichts mehr Geld übrig ist und wir ständig alle den Gürtel enger schnallen sollen, ist es plötzlich möglich, den ganzen Bahnhof umzubauen, damit 40 (sic!) Läden darin Platz haben, das ganze mit einem sinnlosen Glasdach zu versehen, für den „Entwicklungsschwerpunkt Wankdorf“ einen eigenen neuen Bahnhof, mit angeschlossenem „WankdorfCity“ UND ein neues Stadion aus dem Boden zu stampfen – notabene weil in Bern je 2 x 11 Millionäre ganze drei (!) Ball-Spiele gegeneinander austragen müssen?

Es reicht ja sonst nichtmal dafür, auch Drogenkonsumenten aus Thun (sind ja sicher hundertausende) auch die Drogenabgabestelle an der Hodlerstrasse benützen dürfen. Und da die Gassenküche jetzt nicht mitmacht bei der Kärcherpolitik finanziert man halt dann doch eine eigene Gassenküche. Weil „es wird nur eine Gassenküche geben“ (B. Hayoz). Wäre sie ehrlich gewesen, hätte sie gleich sagen können „Le Gassenküche c’est moi!“ oder „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!“

Da ist es umso erstaunlicher, dass der ganze Gemeinderat heute das Cüpli-Glas heute aus den Händen gelegt hat und früh aufgestanden ist, um den Kontakt zur Bevölkerung wiederherzustellen und an der Basis Leute zu rekrutieren. Die Situation ist mittlerweile nämlich derart schizophren, dass sich sogar MEHRERE Stephan Hüglis, Edith Olibets, Regula Rytzs, Barbara Hayozs mit ihrer Galeonsfigur(en) Alexander Tschäppäts an der Demo beteiligt haben. Haben sie so ihre vielbeschworene (sozialdemokratische!?) Dialogfähigkeit unter Beweis stellen wollen?

Um den Wirtschaftsstandort Bern zu sichern und gaaaanz viele Arbeitsplätze zu sichern, wurden vor dem Rathaus der grosse Gagu platziert und eine Rede gehalten. Nun erkennen auch Touristen schon von Weitem die einzelnen Funktionen der historischen Berner Altstadt. Danach lief die Demo Richtung Rathaus, hielt dort eine Rede und kehrte dann durch die Hauptgasse Richtung Zytglogge wieder Richtung „RailCity“ (dt: Bahnhof).

Vor Ort konnten wir kurz mit einem Vertreter der „Entente Bernoise“ über den aktuellen Stand der Dinge sprechen. Kommentar: „Wenn die Heiliggeistkirche nicht denkmalgeschützt wär, hätten wir den Bau auch schon lange abgerissen.“

EntenteGagu empfiehlt GaguCity.klar.sozial.

3. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/06/49846.shtml & http://ch.indymedia.org/de/2007/06/49876.shtml)