2004,  Antifaschismus,  Antikapitalismus,  Ausschreitungen,  Demo

Gegendemo PNOS-Demo Langenthal

Inhalt:
1. Communiqué Antifa Agglo
2. Kurzberichte
3. Communiqué


1. Communiqué Antifa Agglo (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2004/05/21933.shtml)
Am 1. Mai haben in Langenthal gegen 200 Neonazis demonstriert. Dazu aufgerufen hatte die rechtsextreme Partei National Orientierter Schweizer (PNOS). Es gelang 50 AntifaschistInnen, die Demo zu stören.
Kein Raum für Rechtsextreme – auch nicht am 1.Mai
In Langenthal haben am heutigen 1. Mai gegen 200 Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten demonstriert. Sie folgten einem Aufruf der Partei National Orientierter Schweizer (PNOS), den Tag der Arbeit «eidgenössisch» zu begehen. Die Neonazis riefen Parolen wie «Hier marschiert der nationale Widerstand» oder «Wer hat uns verraten – Sozialdemokraten».
Seit einiger Zeit führt die PNOS Aufmärsche durch, um ihre rassistischen und nationalistischen Inhalte zu propagieren. Neu ist, dass nun auch der 1. Mai als «Tag der Eidgenössischen Arbeit» gefeiert wird. Kopiert werden ganz offensichtlich die NPD und die unzähligen «freien Kameradschaften» in Deutschland, die am Tag der Arbeit ihren «nationalen Widerstand» auf die Strasse tragen.
Bis zuletzt verheimlichte die PNOS den heutigen Veranstaltungsort. Langenthal konnte nur über ein anonymes Info-Telefon und mehrere Schleusepunkte erreicht werden. Eine für eine politische Partei seltsam anmutende Geheimnistuerei!
Trotz der klandestinen Organisation der Neonazi-Demonstration gelang es AntifaschistInnen, den Veranstaltungsort ausfindig zu machen, zeitgleich eine kleinere Gegenkundgebung durchzuführen und den PNOS-Aufmarsch zu stören. Wir wollen nicht tolerieren, dass RechtsextremistInnen ihr menschenverachtendes und rassistisches Gedankengut öffentlich kundtun können!
Vordergründig bekennt sich die PNOS gerne zum Gewaltverzicht und legt sich das Deckmäntelchen einer seriösen politischen Kraft um. Heute Nachmittag zeigte die Kleinstpartei aber wieder einmal ihr wahres Gesicht: Die Neonazis griffen die fünfzigköpfige Gegendemo massiv an. Einzelne antifaschistische Demonstrierende wurden mit Eisenstangen geschlagen und verletzt. Auch der Zug, mit dem die AntifaschistInnen abzogen, wurde mit Steinen beworfen. Dabei erlitt der Lokführer Verletzungen.
Kein Raum für Nazis – nirgendwo. Wir werden der PNOS und anderen rechtsextremen Organisationen auch in Zukunft die Stirn bieten!



2. Kurzberichte (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2004/05/21827.shtml)
Ca. 75 Linke gegen etwa 150 Braune. Die PNOS war sehr überrascht als wir um die Ecke rannten und sie angriffen. Da wir aber klar in der Unterzahl waren mussten wir uns nach dem Blitzangriff in einen Zug zurückziehen. Das ganze dauerte etwa 15 min. Auf beiden Seiten gab es aber einige Leichtverletzte.
Die PNOS Demo wurde auf jedenfall erfolgreich gestört.Bullen waren ca. 10 Anwesend, welche sich aber nicht gross einmischten.
Gegen das Braune Pack

ich muss echt sagen, das war echt ne geile aktion. wir wussten, wir sind in unterzahl. gerüchte hielten sich, die seien 300, wir waren kaum 60. big respekt an die, die im entscheidenden moment sagten, wir gehen da jetzt hin und ziehen das ducrh. wir attackierten die demo, wir hatten den überraschungseffekt. die nazis hätten nie gedacht, dass wir weniger seien. wir deckten sie ein mit allem, flaschen, steinen, stangen, stilos. dann türemn. unsere rettung war der zug, in den wir uns flüchteten, nachdem der mob uns nachstellte. aber wir haben die demo erfolgreich angegriffen, ein paar verletzte auf unserer seite. aber die nazis haben auch gut eingesteckt, sogar mehr als wir, soweit ich gesehen habe. ein grosserfolg für diese psycho unterzahl situation. yeah!!! fuck them!!!!


3. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2004/05/22118.shtml)
Kein Raum für Rechtsextreme – auch nicht am 1. Mai
Seit einiger Zeit versuchen Rechtsextreme, sich am 1. Mai die Strasse zu nehmen. So will auch die rechtsextreme „Partei National Orientierter Schweizer“ (PNOS) eine „eidgenössische“ Kundgebung durchführen. Die Kleinstpartei verheimlichte den Veranstaltungsort aus berechtigter Angst vor antifaschistischen Gegenaktionen bis zuletzt. Die Aktionen der PNOS wurden in der Vergangenheit von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Das liegt zum Einen an der für eine Partei seltsam anmutenden Geheimnistuerei und zum Anderen an der geringen Beteiligung. Trotzdem können und wollen wir AntifaschistInnen nicht tolerieren, dass menschenverachtendes und rassistisches Gedankengut auf die Strasse getragen wird.Besonders nicht am 1. Mai, dem Internationalen Tag der ArbeiterInnen.

Nationen brauchen ArbeiterInnen – ArbeiterInnen brauchen keine Nationen!
Die PNOS versucht, wie schon Hitler und die NSDAP, den 1. Mai, den Internationalen Tag der ArbeiterInnen für sich zu beanspruchen und als einen Tag der „nationalen Arbeit“ zu missbrauchen.
Dies ist ein Widerspruch in sich, da dieser Tag auf einen ArbeiterInnenaufstand von 1886 in Chicago zurückzuführen ist, bei dem mehrere streikende Arbeiter durch die Polizei erschossen wurden. Später wurden acht Anarchisten – stellvertretend für die ganze ArbeiterInnenbewegung – zum Tode verurteilt, da sie sich auf radikale Weise gegen Streikbrecher und Staatsgewalt zur Wehr gesetzt hatten. Zudem ist es verlogen, einen „Eidgenössischen Tag der Arbeit“ inszenieren zu wollen, zumal ein grosser Teil der arbeitenden Bevölkerung keinen Schweizer Pass besitzt.

Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Nationen, sondern zwischen Arm und Reich!
Die PNOS und andere Parteien präsentieren die AusländerInnen, die sich an der Urne nicht revanchieren können, als Sündenböcke, um von den wirklich Verantwortlichen für Arbeitslosigkeit, Unterbezahlung, Rentenklau usw. abzulenken und Stimmengewinne zu erreichen.
Das ist absurd. Verantwortlich ist die kapitalistische Logik der (Schweizer) Patrons und PolitikerInnen. Nicht die AusländerInnen bedrohen „unsere“ Ausbildungs- und Arbeitsplätze, nicht sie sind für die Kürzungen im Bildungsbereich verantwortlich, nicht sie kürzen Arbeitslosengeld und Renten, nicht sie spekulieren mit „unseren“ Wohnungen, nicht sie nehmen Massenentlassungen vor und verweigern die Frühpensionierung für die ArbeiterInnen.

Teile und herrsche!
Es liegt im Interesse der Herrschenden, die arbeitende Bevölkerung zu spalten. Solange sich die ArbeiterInnen in „SchweizerInnen“ und „AusländerInnen“ teilen lassen und nicht geschlossen und solidarisch gegen die UnterdrückerInnen und AusbeuterInnen und für die Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen, haben die Mächtigen leichtes Spiel.
Rassismus und AusländerInnenfeindlichkeit werden möglich, weil Menschen mit anderen konkurrieren müssen. Um Ausbildungs- und Arbeitsplätze, um Wohnungen, um eine lebens-werte Zukunft. Dieser menschenverachtenden kapitalistischen Logik setzen wir den Kampf für eine solidarische Welt, für Basisdemokratie, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung entgegen.
Für die Freiheit – für das Leben – Nazis von der Strasse fegen!
Libertäre AntifaschistInnen