2019,  Demo,  Diverse Aktionen,  Gender

Choreo-Demonstration: Un violador en tu camino

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Medienbericht


1. Aufruf (Originalquelle: https://www.facebook.com/events/614614142412675/)
„Un violador en tu camino“
Flashmob-Choreografie gegen Gewalt an Frauen*

Im Rahmen des int. Tag gegen Gewalt an Frauen* brach in Santiago de Chile eine Welle mit dem Flashmob „Un violador en tu camino“ aus. Sie schwappte sogar nach Europa über, da auch hier patriarchale Strukturen nach wie vor Leid verursachen.
Alle 2 Wochen wird in der Schweiz ein Femizid begangen. Trans Frauen* sind sogar noch stärker von Gewalt betroffen.
Wir wollen mit dieser Aktion unseren Unmut gegenüber dem Patriarchat aufzeigen und uns mit feministischen Kämpfen weltweit solidarisieren!

Komm am Do, 12.12., 19:00 in Bern zur grossen Schanze (beim Lift) zur gemeinsamen Vorbereitung. Bitte sei pünktlich! Die Aktion findet im Anschluss statt.
Mitbringen: Augenbinde, Taschenlampe

Die Aktion ist für FLINT (Frauen, Lesben, inter, nonbinary und trans Menschen), es wäre schön, wenn andere der Aktion einfach unterstützend zuschauen. Es wird sicher niemensch aufgrund von Äusserlichkeiten am Mitmachen gehindert!

Text zur Choreo-Demonstration: El Violador Eres Tu morgen. Wir treffen uns um 19 Uhr auf der Grossen Schanze in Bern.

Ds Patriarchat isch e Richter
wo üs verurteilt für d‘ Geburt
u üses Urteil isch d Gwalt
wo du nid gsehsch

Ds Patriarchat isch e Richter
wo üs verurteilt für d‘ Geburt
u üses Urteil isch d‘ Gwalt
wo du iz gsehsch

Es isch Femizid
straflos blibt mi Mord
U mis Verschwindä
U d‘ Vergwautigung

Und es isch nid mini Schuld
Glich woni bi,
Glich wasi anne ha
(4 mal)

Dr Vergwaltiger bisch du
Dr Schändiger bisch du

Es isch dr Cop, dr Richter, dr Staat, ds Parlamänt

El estado opresor
es un macho violador
el estado opresor
es un macho violador

Dr Vergwaltiger bisch du
Dr Schändiger bisch du

Au zwöi Wuche stirbt e Frau dür ihre Ex
Sech nid aktiv wehrä giltet als Zuestimmig für Sex
Vo Chile einisch rund um d Wält
mir stö uf, es längt, es längt!

El violador eres tú
El violador eres tú
El violador eres tú
El violador eres tú

2. Communiqué (Originalquelle: https://www.facebook.com/watch/?v=976163376074467)

Am 25. November 2019 löste das chilenische Kollektiv «Las tesis» in Santiago de Chile eine Welle des feministischen Protestes aus, die sich – zuerst in Südamerika, danach auf der ganzen Welt – verbreitete.

Femizid ist in Südamerika ein tagtäglicher Fakt und dagegen erhebt sich ihr Protest: Sie gingen zu Hunderten auf die Strasse. Vor Parlamentsgebäude, Gerichte oder sonstige öffentliche Orte um ihre Unterdrücker direkt zu konfrontieren. Der Flashmob «El violador eres tu» ging um die Welt und erreichte heute Abend auch Bern.
Ungefähr 200 Menschen folgten dem queerfeministischen Aufruf und stellten sicher, dass sie von ganz Bern gehört wurden. Das spanische Original und eine Berndeutsche Variante wurden aufgeführt.
Im Anschluss belebten die Teilnehmenden spontan noch den grauen Bundesplatz mit Feuerwerk und feministischem Gesang, in Solidarität mit allen feministischen Kämpfen weltweit.

Es war überwältigend und unglaublich motivierend, danke allen, die teilgenommen haben oder im Hintergrund geholfen haben!


3. Medienbericht (Originalquelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/frauen-in-bern-solidarisieren-sich-mit-chileninnen/story/12074075)
Frauen in Bern solidarisieren sich mit Chileninnen
Rund 250 Frauen demonstrierten am Donnerstagabend gegen Gewalt an Frauen. Sie solidarisierten sich damit mit chilenischen Protesten.

«Und es isch nid mini Schuld.» So sangen rund 250 Frauen am Donnerstagabend vor dem Bundeshaus. Ziel der Aktion: Auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Die Demonstrantinnen kritisieren die vielen Fälle von häuslicher Gewalt, wie sie auf dem Infoportal «feminfo» schrieben. Jede zweite Woche verliert dabei in der Schweiz eine Frau ihr Leben.

Die Frauen sangen, stampften, zeigten mit dem Finger auf die Täter, teilweise mit verbundenen Augen. Choreographie und Lied gehen auf eine Aktion in Chile zurück. Dort versammelten sich am 25. November anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen hunderte Demonstrantinnen.

Dabei prangerten sie an, dass den Opfern von Vergewaltigungen oft die Schuld daran gegeben werde. Die Frauen skandierten: «Es war nicht meine Schuld – der Vergewaltiger, der bist du».

Das Video, in dem die chilenischen Frauen den Text des feministischen Kollektiv «Las Tesis» singen, verbreitete sich weltweit. Bald folgten Aktionen in Ländern Südamerikas, später auch in europäischen Städten. Am Donnerstag nun erreichte der Protest die Stadt Bern.