2004,  Antifaschismus,  Rakete

Anschlag mit Feuerwerk Thun

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2004/07/24995.shtml)
Ein Anschlag auf die Obere Hauptgasse 51
Gestern früh wurde in der Oberen Hauptgasse in Thun ein Anschlag mit Feuerwerkskörpern verübt. Verletzt wurde niemand. Am Laden, dem der Anschlag galt, wurde die Türe beschädigt. Gegenüber zerbrachen Fenster.

«Um Viertel nach vier riss mich ein ohrenbetäubender Knall aus dem Bett», berichtet ein Anwohner der Oberen Hauptgasse 51. Und: «Als ich ans Fenster trat, sah ich durch eine dicke Rauchwolke, welche fast die ganze Gasse ausfüllte, drei Gestalten wegrennen.»
Rasch war dem Anwohner und seinen Nachbarn, die auch aus dem Schlaf hochgeschreckt waren, klar, dass sich eine Explosion ereignet hatte.
«Die Polizei wurde nach vier Uhr in der Nacht von mehreren Anwohnern der Oberen Hauptgasse alarmiert», rapportierte Erwin Rohrbach, Chef der Polizei Thun, später an einer Medienorientierung.

«Zum Glück keine Toten»
Die Beamten fanden vor Ort die Türe des «Expression Store» im Keller des Hauses mit der Nummer 51 schwer beschädigt vor. «Nazis Raus» wurde an die Wand geschmiert. Der Laden wurde schon früher Ziel von politisch motivierten Anschlägen (vgl Text links).
Zudem waren durch die Wucht der Explosion im ersten und zweiten Stock der gegenüberliegenden Fassade Fenster zu Bruch gegangen. Das Schaufenster und der Eingang zu diesem Haus wurden zudem durch herumfliegende Teile schwer beschädigt. «Wenn jemand getroffen worden wäre, hätte es wohl Tote gegeben», meint eine Anwohnerin, die nachdenklich die mehrere Zentimeter tiefen Löcher im metallenen Türrahmen betrachtet. Thuns Sicherheitsvorsteher Heinz Leuenberger äussert sich «schockiert» über den Anschlag.

Bekennerschreiben
Erste Untersuchungen haben ergeben, dass der Anschlag mit Feuerwerkskörpern verübt wurde. Damit fällt der Fall als Sprengstoffdelikt in die Kompetenz der Bundesanwaltschaft. Dort wird derzeit in alle Richtungen ermittelt. Unter anderem wird untersucht, ob ein Bekennerschreiben der «Militanten antifaschistischen Widerstands Gruppe», das bei diversen Medien eingegangen ist, authentisch ist. «Wir wehren uns gegen eine Ideologie , die schon Millionen von Menschen das Leben gekostet hat und werden den Laden von Lilo Schorno sowie andere Treffpunkte Rechtsextremer im Auge behalten», schreiben die militanten Antifaschisten in ihrem Pamphlet. Offenbar erwägen die Ermittler auch die Möglichkeit, dass es sich bei den Autoren dieses Schreibens um Trittbrettfahrer handelt. Dem Vernehmen nach wird nämlich auch die These untersucht, dass rechtsextreme Kreise hinter dem Anschlag stehen.