2008,  Antikapitalismus,  Besetzung,  Freiraum

Hausbesetzung Tulpenweg Biel

Inhalt:
1. Communqiué


1. Communqiué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2008/09/63262.shtml)
An diesem Samstag den 27. September 2008, freuen wir uns euch über die Besetzung des Gebäudes am Tulpenweg 4+6 in Biel zu informieren. Hier wollen wir einen selbstverwalteten Lebensraum für Meinungsfreiheit und Emanzipation eröffnen, der auf solidarischen Beziehungen, gegenseitiger Hilfe und Wissensaustausch basiert. Wir streben zur Autonomie gegenüber diesem System, das nur Abhängigkeit, Verantwortungslosigkeit und kaputte Menschen schaffen kann.

Wir wollen an diesem verlassenen Ort versuchen, ein alternatives Lebensprojekt aufzubauen um vor allem unsere Ideen und antikapitalistischen Prinzipien durch Kultur und verschiedenste Mitteln zu verbreiten. (Konzerte, Voküs, Bibliotheken, Werkstätte, so dass unsere Künstler Raum finden, um sich ausdrücken zu können…). Die Konsumgesellschaft erzeugt nicht nur eine unglaubliche Menge von Waren, die sie zum grossen Teil verderben lässt, sie erzeugt auch soziale Ausgeschlossene. Wir sind teil dieser Leute und können nicht einfach vor dieser bescheuerten Welt passiv bleiben. Arbeiten um eine Miete zu zahlen erscheint uns nutzlos. Zahlen um Parasiten wie Eigentümer und Chefs zu unterhalten, die sich mit einem auf Eigentum aufgebauten System (so absurd wie wirksam) Geld machen, scheint uns unlogisch. Für Machtabhängige Politiker wählen gehen, damit sie im Namen der Bevölkerung ruhig und legal die Leute betrügen können, scheint uns unbegreiflich. Noch essbare Nahrung wie Müll wegzuwerfen, während ganze Bevölkerungen alles tun würden um nur schon einmal am Tag essen zu können, zeigt uns die tägliche Absurdität dieses globalisierten kapitalistischen Systems, das Häuser leer stehen lässt, während die Ärmsten auf der Strasse leben müssen.
Aus all diesen Gründen und aus noch vielen anderen, unternehmen wir ein von der Bieler Stadtregierung leergelassenes Haus wiederzubeleben und bei der selben Gelegenheit unternehmen wir unsere Leben nach unseren eigenen und wirklichen Wünsche und Bedürfnisse zu gestalten, und nicht nach denen, die uns das System erschafft . Wir wollen in einer Gemeinschaft mit kollektiv und frei gewählten Prinzipien wohnen und nicht nach den Regeln, die von einer Verwaltung erzeugt wurden.
Wir brauchen Räume für die auf internationaler Ebene angegriffene alternative Kultur (nur schon in Biel ist der Gaskessel, um nur ein Beispiel der Bieler Alternative zu nennen, oft bedroht), für den künstlerischen, unkommerziellen Ausdruck und für die Entwicklung einer wirklichen Kritik der Konsumgesellschaft und einer konkreten Alternative gegenüber dieser.

Kommt doch mal uns besuchen, einen Moment im besetzten Haus verbringen, diskutieren, euch informieren, ein Bierchen trinken, tanzen, die revolutionäre antikapitalistische gegen-offensive organisieren…
Wir rufen auf zur Eröffnung mehr besetzter Häuser, überall und zu jeder Zeit, zur Ausbreitung der direkten Aktion und zum Sturz der kapitalistischen Weltordnung.
Lang lebe das Trip-huus, lange leben die Aufständischen die nicht aufgeben! Nieder mit dem Kapitalismus und seinem Komplize, der Staat. Unsere Leben sind nicht verhandelbar.
Salud y LIBERTAD
Kollektiv Trip-huus