2009,  Antifaschismus,  Freiraum

Angriff auf Lakuz Langenthal

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: https://www.antifa.ch/vandalen-wueten-vor-dem-lakuz/, https://www.antifa.ch/langriff-von-rechtsr/ & https://www.antifa.ch/schlaegerei-unter-neonazis/)
Berner Zeitung vom 23.03.2009
Unbekannte haben in der Nacht auf Sonntag beim Langenthaler Lakuz Scheiben eingeschlagen. Die Polizei tappt im Dunkeln.

In der Nacht auf Sonntag, gegen 1 Uhr, haben Unbekannte die Scheiben des autonomen Kulturzentrums Lakuz in Langenthal eingeschlagen und erheblichen Schaden angerichtet. Das Lakuz war in dieser Nacht nicht besucht, Veranstaltung hatte keine stattgefunden.
Ein Anwohner der nahen Marktgasse nahm jedoch auf dem Heimweg Geräusche wahr und sah, dass mindestens drei Personen vor dem Lakuz wüteten. Er alarmierte sofort Leute aus dem Umfeld des Kulturzentrums, erkennen konnte er die Täter aber nicht.
Nur wenig später waren Kantonspolizei und Lakuz-Angehörige vor Ort, von den Vandalen fehlte jedoch jede Spur.

Bereits 2002 verwüstet
Wie Polizei-Sprecher Heinz Pfeuti gestern auf Anfrage erklärte, seien die Ermittlungen im Gang. Noch fehlten aber jegliche Anhaltspunkte, und es seien in der Region aus dieser Nacht auch keine anderen Vorfälle bekannt, die mit jenem beim Lakuz in Verbindung gebracht werden könnten.
Bereits 2002 war das Lakuz an der Farbgasse verwüstet worden. Damals waren es Rechtsextreme, die auch im Innern des Hauses wüteten.

«Angriff von Rechts»
25.03.2009
Am Wochenende wurde das Lakuz verwüstet. Die Betreiber gehen davon aus, dass Rechtsextreme dafür verantwortlich sind.
Nach dem Angriff aufs Lakuz Langenthal in der Nacht auf Sonntag melden sich nun die Betreiber zu Wort. Es sei davon auszugehen, dass es sich – wie 2002 – um einen Anschlag von Rechts handle, schreiben sie in einer Mitteilung. Das Lakuz sei gezielt attackiert worden, während auf dem Porzi-Areal eine Veranstaltung von Rechtsextremen stattfand (Ausgabe von gestern). Zudem mache sich die Präsenz von Rechtsextremen wieder vermehrt bemerkbar, so seien in Langenthal etwa Strassenlampen mit rassistischer Propaganda beklebt.
Noch sei nicht geklärt, wer für den Schaden (eingeschlagene Fensterscheiben und zwei beschädigte Türen) aufkomme, heisst es in der Mitteilung weiter. Eigentümerin der Liegenschaft ist die Stadt. Als autonomes Kulturzentrum feiert das Haus vom 24. bis 26. April sein 8-Jahre-Jubiläum. Bis dahin sollen die Schäden behoben sein.

Schlägerei unter Neonazis
24.03.2009
Rechtsextreme haben sich in Langenthal gegenseitig verhauen – nur kurz nachdem im Lakuz die Scheiben eingeschlagen wurden.
Der Übergriff auf das autonome Kulturzentrum Lakuz (Ausgabe von gestern) war in der Nacht auf Sonntag nicht der einzige Anlass zum Einsatz für die Kantonspolizei in Langenthal. Wie Polizeisprecherin Ursula Stauffer auf Anfrage bestätigt, kam es in derselben Nacht zur Auseinandersetzung «in einem Lokal» auf dem Porzi-Areal an der Blumenstrasse. Die Polizei wurde um 2.30 Uhr alarmiert, kurz darauf traf auch die Ambulanz ein.
Zur Streiterei sei es wohl im Innern des Lokals gekommen, sagt Stauffer, das Ganze habe sich dann nach draussen verlagert. Einer der Anwesenden habe den Streit schlichten wollen und sei dabei verletzt worden.

Rechtsextremen-Treff
Brisant: Beim «Lokal», in dem es zum Streit kam, handelt es sich um jenen Raum, den Anhänger der rechtsextremen Szene gemietet haben, wie ein Anwohner auf Anfrage bestätigt. Dort sei in besagter Nacht einmal mehr lautstark gefeiert worden.
Einen Zusammenhang zwischen dem Treffen der Rechtsextremen und dem Übergriff aufs Lakuz, wo anderthalb Stunden zuvor die Scheiben eingeschlagen worden waren, bestätigte die Polizei gestern jedoch nicht. Die Kantonspolizei sei lediglich wegen der Schlägerei vor Ort gewesen, sagt Ursula Stauffer. «Im Lokal haben wir keine Kontrollen gemacht.»