Gefälschte WEF- Plakate
Inhalt:
1. Medienbericht
2. Bilder
1. Medienbericht (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2003/11/15291.shtml)
Gefälschte WEF- Plakate in Bern
STADT BERN Der Schriftzug war der Gleiche wie jener des World Economic Forum (WEF). Doch es war nicht etwa das WEF selber, das mit Plakaten ungerechte Besitzverhältnisse und übermächtige Multis anprangerte. Am vergangenen Wochenende haben Unbekannte in einer Nacht- und Nebelaktion in Bern, Zürich und Genf Plakate mit gefälschtem WEF-Logo aufgehängt.
«Diese Plakate stammen nicht von uns», sagte WEF-Direktor André Schneider gestern. Das WEF verurteile den Missbrauch seines Logos und werde sich weitere Schritte überlegen. (car)
WEF-Kritik mit WEF-Logo
Unbekannte haben in Bern, Zürich und Genf Plakate mit gefälschtem WEF-Logo aufgehängt
Am vergangenen Wochenende haben in der Stadt Bern Unbekannte über 100 verglaste Plakatkasten aufgeschraubt und eigene Transparente montiert. «Reiche sollen noch reicher werden», «Zu viel Demokratie ist schlecht fürs Geschäft», «Ungerechtigkeit fördert den Wohlstand» oder «Menschenrechte sind Handelshemmnisse» war etwa auf den Plakaten zu lesen. Am unteren, rechten Rand war das Original-Logo des Weltwirtschaftsforums WEF aufgedruckt.
Täter via Druckereien ermitteln
«So etwas ist uns noch nie passiert», sagte gestern Othmar Casutt von der Allgemeinen Plakatgesellschaft (APG). Auch in Zürich und Genf hätten Unbekannte Plakate mit gefälschtem WEF-Logo aufgehängt. Der APG sei durch die Aktion eine «fünfstellige Schadenssumme» entstanden, schätzte Casutt. Die APG werde deshalb bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt einreichen. «Es muss möglich sein, die Urheberschaft der Aktion ausfindig zu machen, denn es gibt nur wenige Druckereien, die Plakate im City-Format herstellen», hoffte Casutt. Die Täterschaft hat bei der Öffnung der Plakatkasten leichtes Spiel gehabt, sind doch die Verschlüsse der APG-Kasten, die in der ganzen Schweiz gleich sind, einfach aufzuschrauben. Damit wolle man verhindern, dass bei einer allfälligen Aktion Scheiben eingeschlagen werden und dadurch ein noch grösserer Schaden entstehe, führte Casutt aus. Man gedenke nicht, dieses System zu ändern, denn die Plakataktion vom Wochenende sei bisher einmalig. Bei der Befestigung der Affichen habe sich die Täterschaft geschickt verhalten, denn für diese Technik werde bei der APG extra jemand ausgebildet, erklärte Casutt. Er schloss aber aus, dass die Mittäter bei der APG selber zu suchen seien.
War es das WEF selber?
Zu Wort meldete sich gestern die Anti-WTO-Koordination Schweiz. Nein, die Aktion sei nicht etwa, wie von einigen vermutet, autonomen Kreisen zuzuschreiben. Vielmehr sei es eine «zynische Werbeaktion» des WEF selber, hiess es in einer Medienmitteilung. «Präventive Enthüllung» heisse dieses Prinzip der neuen Öffentlichkeitskampagne, mit der WEF-Gründer Klaus Schwab und Konsorten für das Treffen von kommendem Januar auf sich aufmerksam machen wollten. «Wir sind empört über diesen grenzenlosen Zynismus, der in der neuesten WEF-Werbekampagne offenbart wird und werden uns weiterhin mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln für die Auflösung dieses elitären Clubs einsetzen», hiess es weiter.
WEF verurteilt Logo-Missbrauch
«Diese Plakate stammen nicht von uns», wies WEF-Direktor André Schneider diese Vorwürfe entschieden von sich. Das WEF verurteile den Missbrauch seines Logos und werde sich weitere Schritte überlegen. Die WEF-Plakate wurden gestern wieder abgehängt.
2. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2003/11/15320.shtml)