2015,  Antikapitalismus,  Freiraum,  Repression

Pfefferspray & Gummischrot gegen Strafbar

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: https://www.derbund.ch/bern/stadt/pfefferspray-und-gummischrot-in-der-schwanengasse/story/27563336)
Pfefferspray und Gummischrot in der Schwanengasse
Eine Gruppe Jugendliche hatte am Samstagabend in der Schwanengasse eine Auseinandersetzung mit der Polizei. Wer dabei wen angegriffen hat, ist unklar.

Samstagabend, 22.30 Uhr. A.K.* war auf dem Heimweg, als er in der Schwanengasse auf eine merkwürdige Szene traf. Da standen Jugendliche, Polizisten mit Pfefferspray und Gummischrotgewehren in der Hand und ein Lieferwagen mit eingeschlagenen Scheiben. A.K. wollte herausfinden, was hier los war, und machte sich auf die Suche nach dem Einsatzleiter der Polizei. Auskunft bekam er keine. «Mir wurde mit einer Ladung Pfefferspray gedroht, wenn ich mich nicht sofort entfernen würde.» Von zwei weiteren Zuschauern erfährt A.K., dass das Fahrzeug zuvor von der Polizei mit Gewalt gestoppt und die Scheiben eingeschlagen worden seien. Zudem hätten die Polizisten den Fahrer mit Pfefferspray attackiert. Was A.K. hört, stimmt ihn nachdenklich. «Dieses Verhalten vonseiten der Polizei ist nicht tolerierbar und gehört nicht in einen demokratischen Staat.»

Am Sonntagmittag meldeten sich die vom Polizeieinsatz Betroffenen bei DerBund.ch/Newsnet. Dabei handelt es sich um Mitglieder des kapitalismuskritischen Kollektivs Strafbar, das am Samstag auf dem Gaswerkareal eine Veranstaltung durchführte. Schon dort wurden die Veranstalter wegen Lärmklagen mit der Polizei konfrontiert. «Vor Ort vereinbarte man, die Veranstaltung friedlich durchzuführen und um 22 Uhr abzuziehen», heisst es in der Mitteilung von Strafbar.

Samstagabend, 22.30 Uhr. A.K.* war auf dem Heimweg, als er in der Schwanengasse auf eine merkwürdige Szene traf. Da standen Jugendliche, Polizisten mit Pfefferspray und Gummischrotgewehren in der Hand und ein Lieferwagen mit eingeschlagenen Scheiben. A.K. wollte herausfinden, was hier los war, und machte sich auf die Suche nach dem Einsatzleiter der Polizei. Auskunft bekam er keine. «Mir wurde mit einer Ladung Pfefferspray gedroht, wenn ich mich nicht sofort entfernen würde.» Von zwei weiteren Zuschauern erfährt A.K., dass das Fahrzeug zuvor von der Polizei mit Gewalt gestoppt und die Scheiben eingeschlagen worden seien. Zudem hätten die Polizisten den Fahrer mit Pfefferspray attackiert. Was A.K. hört, stimmt ihn nachdenklich. «Dieses Verhalten vonseiten der Polizei ist nicht tolerierbar und gehört nicht in einen demokratischen Staat.»

Am Sonntagmittag meldeten sich die vom Polizeieinsatz Betroffenen bei DerBund.ch/Newsnet. Dabei handelt es sich um Mitglieder des kapitalismuskritischen Kollektivs Strafbar, das am Samstag auf dem Gaswerkareal eine Veranstaltung durchführte. Schon dort wurden die Veranstalter wegen Lärmklagen mit der Polizei konfrontiert. «Vor Ort vereinbarte man, die Veranstaltung friedlich durchzuführen und um 22 Uhr abzuziehen», heisst es in der Mitteilung von Strafbar.

Zur abgemachten Zeit sei die Veranstaltung beendet worden, und rund 60 Personen seien mit dem Fahrzeug, auf dem die Musikanlage stand, abgezogen. An der Sulgeneckstrasse sei es zur «Eskalation» gekommen. «Ein Kastenwagen der Polizei stoppte, rund 10 Polizeigrenadiere in Vollmontur blockierten die Strasse.» Die Seitenscheibe des Fahrzeugs sei eingeschlagen und der Fahrer zweimal mit einer grossen Menge Pfefferspray besprüht worden. Zudem sei Pfefferspray «ohne Vorwarnung aus kürzester Distanz» gegen die Teilnehmer eingesetzt worden. «Zeitgleich schlossen etwa 10 Polizeiwagen den Umzug zu einem Kessel und verunmöglichten einen Ausweg der Feiernden», heisst es in der Mitteilung.

Polizei widerspricht
Laut dem Kollektiv sei die Einkesselung ohne ersichtlichen Anlass erfolgt, dafür äusserst hart gewesen. «Die Polizisten gingen selten brutal und unverhältnismässig vor.» Die Kantonspolizei Bern beschreibt den Hergang völlig anders. Bis zum Aufbruch beim Gaswerkareal decken sich die Mitteilung von Polizei und Kollektiv noch, dann gehen sie deutlich auseinander. Um 22 Uhr sei die Polizei erneut wegen Lärmklagen ausgerückt. Eine Patrouille habe einen Lieferwagen ohne Kontrollschild, in Begleitung von mehreren Dutzend Personen und mit lauter Musik in Richtung Innenstadt fahren sehen. Weil zu diesem Zeitpunkt das Publikumsaufkommen wegen des Buskers-Festivals in der Stadt erhöht war, entschied man sich, den Umzug auf Höhe Sulgeneckstrasse/Schwanengasse zu stoppen.

«Einige Personen an der Spitze des Umzuges signalisierten Gesprächsbereitschaft», schreibt die Polizei. Diese seien aber unmittelbar von anderen Personen aus dem Umzug gestört worden, die sich in der Zwischenzeit vermummt hätten. «Den Einsatzkräften schlug eine aggressive Stimmung entgegen.» Der Lenker des Fahrzeugs habe trotz «mehreren deutlichen» Aufforderungen nicht angehalten und seine Fahrt in Schritttempo fortgesetzt. Dabei sei er einem Polizisten gegen die Beine gefahren. «Dieser wurde nicht verletzt», schreibt die Polizei. Die Polizei habe darauf die Fahrertür geöffnet und Pfefferspray eingesetzt. Der Fahrer habe aber immer noch nicht angehalten. Er habe lediglich die Fahrertür verriegelt. Darauf habe die Polizei die Scheibe eingeschlagen und erneut Pfefferspray eingesetzt. «Danach kam der Wagen zum Stillstand.»

Laut der Polizei sei die Situation aber noch nicht bereinigt gewesen. Polizeikräfte seien mehrfach massiv angegriffen worden. «Unbekannte Personen gingen unter anderem mit erhobenen Fahrrädern auf die Einsatzkräfte los.» Die Polizei setzte noch mehr Pfefferspray ein und schoss «aus sicherer Entfernung» mit Gummischrot in die Luft, worauf sich die Situation zunehmend beruhigt habe. Der Fahrzeuglenker sei festgenommen und auf eine Wache geführt worden.