Transpiaktion Malaboca collective
Inhalt:
1. Communiqué
1. Communiqué (Originalquelle: https://www.facebook.com/rjgbern/posts/1323536111132239)
Libertà per i compagni e le compagne di Giambellino e Torino! Solidarietà contro la repressione! Il terrorista è lo stato!
Heute war das Malaboca collective zu Besuch in Bern. Sie informierten uns ua. über die Repression im selbstorganisierten Stadtteil Gambellino in Milano.
Im Gambellino Quartier wird seit einigen Jahren Wohnraum besetzt und kollektiv versucht sich gegen den Staat und die Eigentumsverhältnisse zu wehren. Nun müssen sich einige Genoss*innen einem politischen Prozess stellen. Zudem kam es heute auch in Turin während der Solidemo zu weiteren Verhaftungen. Wir sind solidarisch und senden kämpferische Grüsse an alle Betroffenen! Siamo tutt* Robin Hood! Tutt* liber*!
Mehr dazu:
Im Jahr 2014 wurde im Arbeiter*innenviertel Giambellino in Mailand das Nachbarschaftskomitee Comitato Abitanti Giambellino Lorenteggio. gegründet. Seitdem werden leerstehende und dem Verfall überlassene Sozialbauwohnungen im Viertel kollektiv und selbstorganisiert besetzt und Zwangsräumungen verhindert. Es wird versucht mit solidarischen Projekten wie Nachhilfeunterricht, Kantinen und Sportvereinen der sozialen Zurichtung entgegenzuwirken und gemeinsam eine kämpferische Perspektive zu entwickeln.
Keine fünf Jahre später wurde am 13.12.2018 durch die Carabinieri eine Razzia gegen das Nachbarschaftskomitee in Giambellino durchgeführt – der Vorwurf lautet: „Bildung einer kriminellen Vereinigung zum Zweck der organisierten Besetzung“. Da der Straftatbestand sonst für Ermittlungen gegen mafiöse Rachetstrukturen genutzt wird, wird das Komitee somit faktisch mit dieser in einen Topf geworfen.
Neun Genoss*innen des Nachbarschaftskomitees wurden dann mit strengen Auflagen unter Hausarrest gestellt, fünfundsiebzig weitere Aktivist*innen sind Teil des Ermittlungsverfahrens. Dieser Angriff ist nicht nur ein herber Schlag gegen die Betroffenen, er ist auch ein Wink mit dem Zaunpfahl seitens des Staates an die vielen weiteren solidarischen Komitees und antirassistischen Projekte, die es landesweit gibt. Angesichts des Rechtsrucks und der anhaltenden ökonomischen Krise in Italien bekommt diese Form der Repression einen noch bitteren Beigeschmack, einen, der einem mit dem Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen hierzulande nicht vergeht.
Die Genoss*innen aus Giambellino kämpfen weiter, ein Grund mehr ihnen zur Seite zu stehen und weiter voneinander zu lernen.