Ski-Demo Schellenursli WEF
Inhalt:
1. Communiqué
1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2002/12/2488.shtml)
Verkleidete bündner Bergbauern, darunter der Schellenursli, sind heute
Nachmittag mit Skiern an den Füssen durch die berner Innenstadt gezogen.
Auf Transpis und Plakaten war zu lesen: „Auf nach Davos….oder Gstaad!“
oder: „Wir werden das WEF teeren und federn“. Ein Skirennen durch den
McDonald`s beim Zytglogge war einer der Höhepunkte. Die verkleideten
Skiakrobaten stiessen auf grosse Sympathie der Bevölkerung. Vor Allem
Schellenursli wurde stark beachtet.
Bündnerland, 23.12. 02
An die Presse
Ja! Ich bins: der Schellenursli! Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wieso
ich Ihnen schreibe. Aber das macht nichts, denn ich werde es Ihnen
gleich erklären.
Wie Sie ja in meinen Bilderbüchern lesen können, liebe ich das
Bündnerland über Alles. Die wunderschönen Berge und Täler, die Alpweiden
und die herzliche Bevölkerung sind meine Heimat. Leider habe ich aber in
den letzten Jahren immer wieder beobachtet, wie sich jeweils im Januar
sehr mächtige Menschen in unserer schönen Region getroffen haben. Diese
Städter, so habe ich herausgefunden, führen nichts Gutes im Schilde!
Einfache Leute, wie mich, wollen sie ausbeuten und die ganze Erde
möchten sie am liebsten unter sich aufteilen. Und das finde ich nun aber
wirklich eine bodenlose Frechheit!
Deshalb habe ich gefunden, dass es an der Zeit ist, selber etwas zu
unternehmen. Und zwar habe ich meine Freunde in meinem Dorf
zusammengetrommelt. Wir haben uns dann entschlossen, die Skis anzuziehen
und nach Bern hinunterzufahren, um dort Verbündete zu suchen, um diese
fiesen Bösewichte im nächsten Januar aus unserer Heimat vertreiben zu
können. Denn auf diese Chabis-Regierung in Bern werden wir, glaub ich,
nicht zählen können.
Leider hatte es aber heute in Bern keinen Schnee, so dass wir dort mit
den Skis über den Asphalt fahren mussten. War aber trotzdem lustig. Wie
forderten die vielen Leute in der Stadt auf, am 25. Januar mit uns nach
Davos zu kommen. Die Leute in Bern mochten uns, hatte ich das Gefühl.
Viele haben sich uns sogar angeschlossen und waren richtig nett. Es sind
also doch nicht alle Städter so unfreundlich, wie man bei uns im Dorf
sagt.
Per Zufall haben wir dann noch Malfalda getroffen, diese Stadtgöre, die
schon in den letzten Jahren gegen dieses Treffen gekämpft hat. Sie hat
sich gefreut, dass ich jetzt auch mitmache und hat mir erzählt, dass es
in unzähligen Ländern Leute gibt, die uns helfen werden. Und das hat
mich dann schon sehr beeindruckt.
Jetzt bin ich wieder im Dorf und plane mit meinen Freunden bereits die
nächste Reise ins Unterland. Diesmal werden wir versuchen, diese
wichtigtuerischen und arroganten Bösewichtige gleich selber zu besuchen.
Wir werden ihnen erzählen, was wir von ihnen halten und ihnen auch eine
gehörige Furcht einjagen!
Ich werde Ihnen dann wieder über meine Erlebnisse berichten.
Liebe Grüsse
Schellenursli