Sprays Liebig34 stays
Inhalt:
1. Communiqué
1. Communiqué (Originalquelle: https://barrikade.info/article/3455)
Die weltweit geführten Debatten um feministische Militanz haben uns inspiriert; in der Walpurgisnacht zogen wir raus und haben uns für den Rauswurf gerächt. In den coronaleeren Strassen besuchten wir die ehemals besetzte Ronja in der Länggasse und markierten diese. Auf die Mauern des Gebäudes sprayten wir «queerfeministischer Hass gegen Verdrängung» und «Liebig34 stays – Es grüsst Ronja».
Die Liebig34 ist eine queerfeministische Besetzung in Berlin, die immer wieder gegen angedrohte Räumungen kämpft. Die Ronja war eine queerfeministische Besetzung in Bern, die vor ein paar Jahren geräumt wurde.
Mit dieser Aktion soll für alle sichtbar sein, dass dieses Gebäude in der Länggasse ein Ort der Verdrängung ist, dass an diesem Ort eine queere und feministische Besetzung geräumt wurde, um einer gewinnbringenden Luxusimmobilie Platz zu schaffen.
Die Verdrängung unerwünschter Lebensformen aus den Zentren, aus den Quartieren der Reichen und schliesslich aus den Städten, hat System. Es kann nicht oft genung gesagt werden, dass vor allem marginalisierte Gruppen, Queers, Menschen die nicht in das vorgegebene Geschlechtersystem passen, von Ausgrenzung und Prekarisierung betroffen sind.
Orte wie die Ronja oder die Liebig34 sind überlebenswichtig in einer Stadt der Verdrängung und ständigen Aufwertung.
Mit diesem nächtlichen Besuch solidarisieren wir uns mit dem Kampf der Liebig34, deren Gerichtsprozess ein weiteres Mal verschoben wurde. Die permanente Räumungsbedrohung ist zermürbend – aber gibt Zeit um sich zu verbünden, Kräfte zu bündeln und zurückzuschlagen.
Der Kampf für die Liebig34 ist ein feministischer Kampf und wir schliessen uns dem an. Unsere Rache wird nicht verschoben.
Für mehr queere Projekte – in Bern, Berlin und überall.