2018,  Antikapitalismus,  Antirassismus,  Demo,  Gender,  Tierbefreiung

Demo Abschaffung der Nutztierhaltung

Inhalt:
1. revolutionärer Aufruf
2. Communiqué revolutionäre Beteiligung


1. revolutionärer Aufruf (Originalquelle: https://barrikade.info/article/1263)
Aufruf zur Demo für die Abschaffung der Nutztierhaltung
Am 28. Juli 2018 nehmen sich Tierbefreier*innen die Strassen von Bern um für die Abschaffung der Nutztierhaltung zu demonstrieren. Dies ist immer noch eine dringende Forderung, da die Züchtung, Mästung und Tötung von Milliarden von Tieren alltäglich und «normal» ist.

Sogenannte „Nutztiere“ werden systematisch unterdrückt: Die Tiere sind oft ihr ganzes Leben lang eingesperrt; sie leben dabei unter Umständen, die ihre individuellen Bedürfnisse komplett missachten. Sie sind ihr ganzes Leben der Willkür der Menschen ausgesetzt. Wenn sie für die Wirtschaft nicht mehr genug Leistung bringen können oder zu Produkten gemacht werden, werden sie ohne Zweifel getötet. Es kann keine «artgerechte» Tierhaltung geben, egal ob die Käfige grösser sind, die Tiere mehr Auslauf haben oder sie einen «schmerzlosen» Tod haben. Nutztierhaltung ist und bleibt problematisch, deswegen muss sie abgeschafft werden. Artgerecht ist nur die Freiheit.

Dieser gewaltvolle Umgang mit «Nutztieren» ist möglich, da wir in einer speziesistischen Gesellschaft leben. Speziesismus bringt Menschen dazu, sich für überlegen zu halten und zu glauben, dass es nur die Menschheit gibt, die wirklich wichtig ist, und dass die «anderen, minderwertigen» Wesen daher nur gut sind, uns zu dienen, da sie nicht zur richtigen Spezies gehören; sie sind nicht menschlich.

Es ist wichtig, gegen diesen Zustand zu kämpfen und eine antispeziesistische Perspektive einzunehmen. Das bedeutet gleichzeitig, dass auch ein revolutionärer Ansatz notwendig ist. Antispeziesismus muss Teil eines grösseren Kampfes sein. Für uns gibt es kein Ende der Tierausbeutung ohne eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft: Abschaffung des Kapitalismus, Überwindung des Staates, von sexistischen und rassistischen Verhältnissen sowie allen anderen Formen von Diskriminierungen zwischen Menschen, welche Ungerechtigkeit als normal erscheinen lassen.
Das bedeutet insbesondere, dass es innerhalb der Bewegung keinen Platz hat für rechte, rechtsoffene und menschenfeindliche Strömungen. Da sich diese in der Bewegung immer wieder Raum nehmen können, ist es notwendig, sie aktiv zu bekämpfen.

Mit diesen Zeilen rufen wir dazu auf, sich an der Demo zu beteiligen und eine bewegungsübergreifende und revolutionäre Perspektive einzubringen.
Für eine herrschaftsfreie Welt für Mensch und Tier!
Ort: Waisenhausplatz, Bern
Datum: Samstag, 28. Juli 2018, 13.00 Uhr
Nutztierhaltung abschaffen
Kämpfe verbinden
Gegen alle Unterdrückung

2. Communiqué revolutionäre Beteiligung (Originalquelle: https://barrikade.info/article/1303)
Communiqué zur Demo „Nutztierhaltung abschaffen“
Am letzten Samstag (28-07-18) nahmen sich – trotz Ferien und trübem Wetter – mehr als 500 Menschen die Strassen von Bern, um für die Abschaffung der Nutztierhaltung zu demonstrieren.

Die Demonstration war laut und bunt und die Stimmung war gut. Die Menschen, teilweise mit Tiermasken verkleidet, haben entschlossen und lautstark diverse Parolen skandiert und durch Geschriebenes und Gemaltes gegen die alltägliche Tierausbeutung aufmerksam gemacht.

Im Zusammenhang mit mehreren Aufrufen zu bewegungsübergreifenden und revolutionären Perspektiven (siehe hier und hier) war es interessant zu beobachten, dass es an der Demo mehrere herrschaftskritische und revolutionäre Botschaften gab, welche durch Transparente, Flyer, Fahnen und Parolen vermittelt worden sind. Das hat dazu geführt, dass eine radikale Perspektive gegen Nutztierhaltung und das System, das diese ermöglicht, eingebracht wurde.

Die Route war auffallend kurz und führte fast ausschliesslich durch wenig belebte Nebenstrassen. Sie startete beim Waisenhausplatz, führte über Nägeligasse zum Kornhausplatz, wo die Demo nur für kurze Zeit die Aufmerksamkeit von vielen Leuten gewinnen konnte. Danach führte die Route bereits wieder über die Zeughausgasse zurück auf den Waisenhausplatz. Das hat einmal mehr gezeigt, dass die berner Gewerbepolizei immer wie mehr einen restriktiven Kurs fährt.

Wir finden es notwendig, dass sich die Tierrechts – bzw. Tierbefreiungsbewegung mit anderen Kämpfen, welchen sich gegen andere Unterdrückungsformen richten, auseinandersetzt, diese thematisiert und sich mit ihnen solidarisch zeigt. Denn nur ein revolutionärer und antikapitalistischer Ansatz kann zu der Befreiung von allen Menschen und Tieren führen.
Her mit dem schönen Leben für alle Menschen und Tiere!

Nutztierhaltung abschaffen
Kämpfe verbinden
Gegen alle Unterdrückung