Klimaalarm
Inhalt:
1. Aufruf
2. Kurzbericht Klimastreik
3. Medienbericht
1. Aufruf (Originalquelle: https://climatestrike.ch/de/posts/challenge-for-future-announced)
Challenge For Future
Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig es ist, dass wir Krisen ernst nehmen. Am 15. Mai wird deswegen nicht wie geplant der Strike For Future stattfinden, sondern ein alternativer Aktionstag unter dem Namen “Challenge For Future”, an dem alle von zu Hause aus teilnehmen können. Denn eines ist klar: Ein Zurück in die Normalität ist keine Option, denn die Normalität war eine Krise.
Kein Strike For Future am 15. Mai
Von den Massnahmen, die der Bundesrat in dieser “ausserordentlichen Lage” ergriffen hat, ist auch die Klimabewegung betroffen. Der lange geplante Strike For Future muss deswegen abgesagt werden. Der Klimastreik wird aber die Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen sowie den Aufbau von lokalen Klimagruppen weiterhin fördern.
“Es war uns ziemlich schnell klar, dass wir am 15. Mai keine Massenaktion durchführen können. Wir haben uns deshalb ein Alternativprogramm überlegt und verschieben den Strike for Future bis auf weiteres. “
#ChallengeForFuture
Für die Klimastreikenden stand es allerdings ausser Frage, am 15. Mai nichts zu machen. Deshalb wurde nach kreativen Ideen für einen Aktionstag gesucht, bei dem alle Vorschriften eingehalten werden können und niemand gefährdet wird, aber trotzdem erneut die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise gelenkt wird. Dabei haben die Klimaaktivist*innen die Idee der “Challenge For Future” entwickelt. Am 15. Mai wird der Klimastreik deshalb nun der Bevölkerung eine Plattform bieten, um sich auch von zu Hause aus für das Klima einzusetzen. Dies soll einerseits mit konkreten Herausforderungen passieren, die auf einer Website verfügbar sind und für welche die Mithilfe von allen sehr gefragt ist. Die Umsetzung der “challenges” verfolgt hauptsächlich online, allerdings bemühen sich die Klimastreikenden auch darum, Personen ohne Internetzugang einzubinden. Zudem stehen Bildung, Austausch und Diskussion im Fokus des Tagesprogramms. Um 11:59 Uhr findet ein Klimaalarm statt.
“Während der Corona- Krise müssen wir neue Formen des Aktivismus finden. Die ChallengeForFuture bietet allen die Möglichkeit, von zu Hause aus aktiv zu werden.”
“Back to normal” ist keine Option
Die Covid-19-Krise zeigt, wie wichtig es ist, auf die Wissenschaft zu hören und genug früh Massnahmen zu ergreifen, um die Folgen möglichst gering zu halten. Um die Klimakrise aufzuhalten, muss das Konjunkturprogramm für die Wirtschaft klimafreundlich ausfallen. Es braucht jetzt einen Wandel hin zu einer sozialen und ökologischen Zukunft.
“Für uns ist “back to normal” keine Option, wir können nicht zurück in die Normalität von vor der Covid-19-Krise. Denn auch unser “Normalzustand” ist eine Krise, welche alle betrifft. Die sowieso schon eher Benachteiligten leiden allerdings besonders stark unter den Folgen. Deswegen müssen wir jetzt gemeinsam aus dieser Krise lernen und uns für eine ökologische und sozialverträgliche Zukunft einsetzen.”
2. Kurzbericht Klimastreik (Originalquelle: https://twitter.com/klimastreik/status/1261238768297816064/photo/1)
Um 11:59 läutete in Bern die Zytglogge für den #KlimaAlarm #ChallengeForFuture
3. Medienbericht (Originalquelle: https://www.berneroberlaender.ch/kurze-mini-klima-demo-am-zytglogge-637744186137 & https://www.nau.ch/news/schweiz/klimastreik-keine-demo-aber-verschiedene-aktionen-von-zuhause-aus-65707959)
-Bernerzeitung: Polizei löst Mini-Klima-Demo am Zytglogge auf
Heute hätte der schweizweite Grossstreik der Klimabewegung stattfinden sollen. Stattdessen skandierte ein kleines Demonstranten-Grüppchen Corona-konform am Zytglogge ihre Parolen.
Es hätte schweizweit die grösste Kundgebung in der Geschichte der Klimabewegung werden sollen: Am heutigen 15. Mai planten die Aktivistinnen und Aktivisten, die Schweiz mit einem Grossstreik lahmzulegen. Dafür wollten sie Verbände, Organisationen, Gemeinden und Unternehmen ins Boot holen – was allerdings nur teilweise gelang.
Mit Beginn der Corona-Krise wurde es auch um die Klimabewegung still. Pünktlich zum geplanten Streik gingen am Freitagmittag am Berner Zytglogge trotz des anhaltenden Versammlungsverbots einige wenige Klima-Demonstranten auf die Strasse. Erst am Mittwoch hat der Berner Gemeinderat die Bevölkerung dazu aufgerufen, auf jegliche Kundgebungen zu verzichten.
Zudem hat die Kantonspolizei Bern den Lockdown-Gegnern, die am Samstag erneut protestieren wollen, eine härtere Gangart angedroht. Letzten und vorletzten Samstag liessen die Einsatzkräfte mehrere Hundert Demonstranten in der Berner Innenstadt lange gewähren und verzichteten wegen Familien mit Kleinkindern und etlichen Personen aus der Risikogruppe auf ein härteres Durchgreifen.
So griffen die Polizisten am Freitagmittag auch direkt ein, als sich die Demonstranten auf die Strasse beim Zytglogge legten, wie ein Video der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zeigt. Die Polizisten hätten vor Ort sofort das Gespräch gesucht mit dem Demonstranten, bestätigte Ramona Mock, Sprecherin der Kantonspolizei Bern. Die Aktivisten hätten der Aufforderung der Einsatzkräfte Folge geleistet, nachdem die Personalien aufgenommen wurden.
Zytglogge schlägt Klimaalarm
Sie hätten sich zwar über das Versammlungsverbot hinweggesetzt, aber dafür alle Hygienemassnahmen eingehalten, sagt Saskia Rebsamen, Vorstandsmitglied Junge Grüne Kanton Bern, im Interview. «Wir sind hierher gekommen, weil der Zytglogge in Bern für uns einen Klima-Alarm geschlagen hat. Es ist eins vor 12 Uhr und das ist es auch in der Klimapolitik», erklärt Rebsamen weiter.
In den Sozialen Medien hatte die Klimastreikbewegung Schweiz einen Klimaalarm für 11.59 Uhr angekündigt und die Leute dazu aufgefordert, zu diesem Zeitpunkt Lärm zu machen. «Zurzeit können wir nicht auf die Strasse gehen. Laut bleiben wir trotzdem», hiess es noch vor zwei Tagen auf dem Instagram-Account von Klimastreik Schweiz.
-nau: Klimastreik: Polizei lässt ein Dutzend Aktivisten demonstrieren
Anstelle des grossen Klimastreik findet heute der «Challenge for Future» statt. Trotzdem demonstrierten ein Dutzend Aktivisten vor dem Berner Zytglogge.
Grosse Transparente, farbige Plakate und lautstarke Gesänge in grossen Menschenmengen. Genauso hätte es heute in vielen Schweizer Städten aussehen sollen.
Doch statt dem nächsten grossen Klimastreik mit tausenden Demonstranten müssen die Aktivisten heute zuhause bleiben. «Spielverderber» ist das Coronavirus, weshalb sich der Klimastreik Schweiz dazu entschieden hat, den «Strike for Future» zu verschieben.
Trotzdem demonstrierten ein gutes Dutzend Klimaaktivisten heute Mittag vor dem Berner Zytglogge. Sie praktizierten ein Die-In, das heisst sie sackten wie tot zu Boden, um auf den lebensbedrohlichen Klimanotstand aufmerksam zu machen.
Die Polizei liess die Demonstranten gewähren. Sie nahm allerdings die Personalien auf. Die ganze Aktion dauerte rund zehn Minuten.
Der Klimastreik bleibt bestehen
Laut bleiben wollen die Klimakids trotzdem. Mit verschiedenen Challenges, einem Webradio und dem Klimaalarm soll die Thematik rund ums Klima zurück in den Vordergrund geraten.
In der Tat ist es in den letzten Monaten etwas ruhiger um die Klimabewegung geworden. Verschwunden ist sie aber nicht. Im Gegenteil: Zurück zur Normalität ist für die Aktivisten keine Option. «Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig es ist, Krisen wie Krisen zu behandeln», schreibt der Klimastreik Schweiz auf seiner Website.
Netzwerk weiter ausbauen
Deshalb fordern die Klimakids die Bevölkerung zu mehreren Challenges auf. «Wir wollen mit einer Art Gesellschaftsspiel unser Netzwerk vergrössern».
Mit dem #ChallengeforFuture sollen tausende Menschen im Web erreicht werden. Damit erhoffen sich die Aktivisten, ihr Netzwerk weiter ausbauen zu können. Zurzeit sind die Mitglieder in 60 bis 70 Lokalgruppen aufgeteilt – dank dem Aktionstag sollen weitere folgen.
Web-Radio und Klimaalarm
Ziel sei es, dass möglichst viele Personen selber aktiv werden und ihre Plakate und Zeichnungen in den sozialen Netzwerken teilen. «Darüber hinaus bieten wir ein ganztägiges Web-Radio an, um sich bei Interesse über bestimmte Themen weiterbilden zu können.»