Sauvage Biel
Inhalt:
1. Bericht
1. Bericht (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2009/03/67947.shtml)
In der Nacht auf den 22. März haben wir die ehemalige Druckerei Schüler in Biel für einige Stunden wieder belebt. Rund 500 Menschen haben auf drei Etagen ausgelassen gefeiert. Die Veranstaltung verlief ohne Zwischenfälle.
Dies ist eine weitere Freiraum-Aktion gegen eine Mehr und Mehr zureglementierten Stadt die zur Konsummeile verkommt. Wir wissen spätestens seit der so genannten Finanzkrise wohin dieser Konsum führt: Überproduktion, Konsumkredite, Rezession auf der einen Seite des Erdballs. Auf der anderen Seite massive Verarmung, Hungersrevolte und Krieg. Diese Krise ist noch nicht in der vollen Härte eingetroffen, diese Aktion ist ein weiterer Schritt der Bestie Kapitalismus unser Leben entgegenzustellen.
Bewusst dass es einer kleiner und symbolischer Schritt ist, doch verwischten wir für einige Stunden die Grenzen von Besitzlosen und Besitzenden in dem wir uns ein Gebäude aneigneten. Es ist an der Zeit unsere Leben in die eigenen Hände zu nehmen, fernab von Kapitalismus und Staat einen kollektiven Aufbruch zu lancieren. Wer wenn nicht wir, wann wenn nicht jetzt.
Freiräume leben, selbstbestimmt und solidarisch ist eine von vielen Alternativen. Die Vielfalt und das Wissen um die verschiedenen globalen Kämpfe ist eine Stärke. Wir solidarisieren uns mit Ihnen, sowie mit der bedrohten alternativen Wohnprojekten „Tripouze“ und Wagenplatz Pianoplatz : Keine Räumung!
Verteiltes Flugblatt:
Freiräume leben!
Stell dir ein Ort vor, an dem deine Träume wahr werden, wo du deine Hobbys wie Musik machen, malen, Kampf-Kunst, Konzerte organisieren, für andere Kochen usw. ausleben kannst. Stell dir ein Ort vor, wo Menschen aller Art zusammen kommen, um auf gleicher Augenhöhe ihre Fähigkeiten miteinander zu teilen und sich gegenseitig unterstützen. Stell dir ein Ort vor, wo wir gemeinsam mehr erreichen. Stell dir diesen Ort vor, er ist da Hier und Jetzt! So schnell wie wir Ihn uns geholt haben, so schnell wird er auch wieder verschwinden.
Wo gibt es Freiräume?
Hast du gewusst, dass es in dieser Stadt schon viele solche Freiräume gibt? Sagt dir „LaBiu“ “Tripouze“ und “Schrottbar“etwas? Das alles sind bestehende Freiräume in unserer Stadt. Dort habensich unterschiedlichste Menschen zusammen auf gleicher Höhe organisiertund Projekte wie Bistro, Konzertlokale, Bibliotheken (auch Infoladen),Fotokalender, gemeinschaftliches Essen (VoKü) und noch viele anderelebendige und phantasievolle selbstorganisierte Projekte realisiert. Diese funktionieren unkommerziell, allfällige Gewinne werden voll und ganz in die Projekte reinvestiert oder gebraucht um andere zu unterstützen. Dadurch ermöglichen wir vielen den Zugang zu Kultur und Gestaltungsmöglichkeiten. Dies ist umso wichtiger in einer Gesellschaft die mehr und mehr auseinanderfällt. In unserer Vorstellung und unserem Handeln besetzen wir Räume um diese Kultur zu leben. Wir lösen dabei die Grenzen zwischen Besitzlosen und Besitzenden auf.
Wieso braucht es mehr davon?
Wir sind alle verschiedene Menschen mit verschiedenen Vorstellungen vom Leben. Und wir sollten alle unser Leben so leben können, wie es uns am besten gefällt. Darum, schliess auch du dich mit Freunden, WG-Gspänli etc. zusammen und eröffnet eure eigenen Freiräume. Die müssen nicht in einem Haus sein. Dein Freiraum kann auch ein unangemeldetes Theater auf der Strasse, ein Gemeinschafts-Garten auf einer brachliegenden Fläche, ein schönes Bild auf einer Hauswand sein…
Ohne Parolen und mit viel Mut!