2003,  Antikapitalismus,  Diverse Aktionen

Brunnen gefärbt

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2003/05/9401.shtml)
Wir haben heute, am 25. Mai 2003, in verschiedenen Städten in der Schweiz – namentlich in Zürich, Basel, Bern, Biel, Lausanne, Solothurn und Luzern – das Wasser mehrerer Brunnen blutrot gefärbt. Damit wollen wir auf die unzähligen Verbrechen des Kapitalismus, dessen Hauptprotagonisten unter anderen die Staatschefs der G8 sind, aufmerksam machen.

Kampf dem Kapital!
Das kapitalistische Wirtschaftssystem produziert immer mehr Verlierer. Während andauernd mehr Leute um ihr Überleben kämpfen müssen, machen einige wenige multinationale Konzerne Gewinne in kaum vorstellbarer Höhe. Der Reichtum konzentriert sich weltweit in den Händen einer kleinen Oberschicht. Der Kapitalismus basiert auf der Konkurrenz der Menschen untereinander. Lediglich wer sich am brutalsten, rücksichtslosesten und skrupellosesten verhält, hat die Chance, einmal in den erlauchten Kreis der Finanzoligarchie aufzusteigen. Kapitalismus ist praktizierter Sozialdarwinismus – nur der Stärkste setzt sich durch, kann überleben. Für Menschlichkeit existiert kein Platz im kapitalistischen System.
Tagtäglich sterben Tausende von Menschen an Hunger, Millionen haben kein Dach über dem Kopf, Millionen leben unter menschenunwürdigen Bedingungen. Sogenannte „Drittweltländer“ werden weiterhin systematisch von westlichen Grosskonzernen ausgebeutet, die dortige Bevölkerung hat kein Recht auf Selbstbestimmung, sie muss sich dem Druck und der Logik des Kapitals unterwerfen. Solche „Missstände“ werden zwar erkannt und bedauert, aber es wird nichts getan, um diese Situation zu ändern. Die linksliberale Öffentlichkeit empfindet Mitleid mit den Opfern der kapitalistischen Wirtschaftsweise, die selbsternannten „global leaders“ sind zynisch genug, eine soziale Marktwirtschaft zu propagieren, welche diese „Missstände“ beseitigen soll. Für Solidarität ist kein Platz im Kapitalismus.
Das kapitalistische System hat Millionen von Menschen auf dem Gewissen. Es versucht, alle emanzipatorischen Befreiungsbewegungen und alternativen Gesellschaftsansätze zu zerstören. An den Händen der KapitalistInnen klebt das Blut von Tausenden von unschuldigen Menschen. Auch die Kriegsrhetorik einiger Länder dient einzig und allein der Wahrung ihrer materialistischen Interessen. Aber der Traum existiert weiterhin und will gelebt werden: Eine solidarische Welt – frei von den Zwängen des Kapitals – ist immer noch möglich. Weiterhin wird gegen Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Gier angekämpft, weiterhin wird für Selbstbestimmung gekämpft.
Vom 1. – 3. Juni 2003 findet in Evian in Frankreich der G8-Gipfel statt. Die Führer der sieben mächtigsten Industriestaaten und der Kremlchef Putin treffen sich dort, um über die Zukunft der Welt zu diskutieren. Diese Marionetten des Kapitals werden dort weitere Entschlüsse fällen, um die Welt noch stärker zu unterjochen. Die „global leaders“ wollen die Märkte noch weiter liberalisieren und das kapitalistische System von allen noch vorhandenen Einschränkungen befreien.
Ein gigantisches Sicherheitsaufgebot sorgt dafür, dass die Gipfelteilnehmer ungestört ihre Entschlüsse fällen können, welche den Überlebenskampf zahlreicher Menschen weiterhin verschärfen und welche weitere Hungeropfer hervorbringen werden. Auch die Schweiz versucht mit einem martialischen Sicherheitsaufgebot jede Kritik am kapitalistischen System im Keim zu ersticken.
Wir haben heute, am 25. Mai 2003, in verschiedenen Städten in der Schweiz – namentlich in Zürich, Basel, Bern, Biel, Lausanne, Solothurn und Luzern – das Wasser mehrerer Brunnen blutrot gefärbt. Damit wollen wir auf die unzähligen Verbrechen des Kapitalismus, dessen Hauptprotagonisten unter anderen die Staatschefs der G8 sind, aufmerksam machen.
Kein Vergessen dem Blut , das durch die Vertreter des Kapitalismus vergossen wurde und wird!
Kapitalismus zerschlagen!
Kein G8!
Für eine Welt frei von den Zwängen der kapitalistischen Logik!
Kommando Fuchsin*
* Der verwendete Farbstoff – Fuchsin – ist völlig ungefährlich