Lange Nacht der Bildung
Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Medienbericht
1. Aufruf (Originalquelle: http://www.nachtderbildung.ch/)
Liebe Mitstudierende
Wir müssen reden. Über Bildung und Karriere, Leistungsdruck und Ausstiegsträume. Eigentlich darüber, was wir den ganzen Tag tun. Und was wir bisher nicht getan haben.
Wir laden am Donnerstag, 16. November, zur Langen Nacht der Bildung an der Uni Bern ein. Dies ist der Tag, an dem schweizweit die «Lange Nacht der Karriere» an den Hochschulen stattfindet. An unserer Alternativ-Veranstaltung stellen wir die aufgeworfenen Fragen neu: Wohin führt uns Bildung? Und welche Zukunft wollen wir?
Die Nacht der Bildung ist der erste Schritt. Hin zu einer freien, furchtlosen Hochschule. Und heraus aus der Ohnmacht.
Bis dahin gibt es noch einiges zu tun – und wir zählen auch auf deine Hilfe. Hast Du eine Idee, was an der Nacht der Bildung abgesehen von unserem Programm noch passieren sollte? Oder verspürst Du Lust, an der Bar mitzuarbeiten? Wie mitmachen, erklären wir dir hier.
Es wäre super, wenn du auch all deine Bekannte, Freundinnen und Verwandte zur Nacht der Bildung einladen würdest. Auf Facebook oder indem du sie alle für unseren Newsletter (siehe unten auf der Seite) anmeldest. Wir haben auch Flyer gedruckt. Die kann man per Mail an info@nachtderbildung bestellen.
Wir freuen uns auf euch!
2. Communiqué (Originalquelle: http://www.nachtderbildung.ch/)
Schön, wart ihr dabei
Damit hatten wir nicht gerechnet. Mehr als 300 Menschen haben an der ersten Langen Nacht der Bildung teilgenommen. Entsprechend voll war das Kirchgemeindehaus Paulus. Während es in den Räumen und Gängen langsam stickig wurde, widmeten wir uns den Leitfragen des Abends: Was bedeutet Bildung für dich? Wie sieht deine Hochschule von morgen aus? Und: Was für ein Leben jenseits der Karriere wollen wir?
Die verschiedenen Workshops und Referate gaben Antworten – oder versuchten es zumindest. «Consulting statt Psychotherapie», hiess es am Workshop des RaAupe Kollektivs. Damit ist nicht der neueste Management-Spruch gemeint, sondern gemeinsame Ökonomie und somit ein Leben abseits der Karriere: Zusammen durchs Leben zu gehen, eben bevor Psychotherapie notwendig wird. Und im Raum nebenan, bei Professor Ueli Mäder, wurde über die Ökonomisierung der Bildung debattiert.
Aufgelockert wurde der Abend von den wundervollen Cruise Ship Misery. «I verweigere d’Ussag», sangen respektive sprachen sie. Unsere Ohren waren entzückt.
Merci den Köchinnen und Köchen, die uns mit Randen- und Spinatpüree, Kürbis-Erdnusssuppe sowie einer Gemüsepfanne verwöhnten. Danke auch allen Menschen, die als Referentinnen, Workshop-Anbieter oder als Helferinnen und Helfer bei der Nacht der Bildung mitwirkten. Und natürlich ihr alle: Schön, wart ihr da.
Ja, und was jetzt? Wir, die Lange Nacht der Bildung Kerngruppe, werden den Abend besprechen und uns Gedanken machen, wie wir uns künftig für eine neue Hochschule einsetzen – vielleicht ja bald auch mit deiner Hilfe. Und eines hat die Lange Nacht der Bildung bereits bewiesen: Wir sind viele. Und wir werden immer mehr.
3. Medienbericht (Originalquelle: https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/disput-an-der-universitaet-bern-am-begriff-karriere-scheiden-sich-die-geister)
Am Begriff «Karriere» scheiden sich die Geister
Die Uni Bern lädt zur Langen Nacht der Karriere. Studierende organisieren einen Gegenanlass. «Karriere» ist kontrovers.
Bei der «Langen Nacht der Karriere» treffen jeweils Hunderte von Studierenden und Dozenten auf Vertreter der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltungen oder von Nichtregierungs-Organisationen. «Es ist keine Job-Messe. Sondern ein Austausch, was das Leben nach dem Studium für Perspektiven bietet», sagt Uni-Rektor Christian Leumann.
Der Rektor ist überzeugt: «Karriere ist nicht einfach viel Geld verdienen. Sondern die Fähigkeit, in der Gesellschaft, in der Politik und auch in der Wirtschaft Verantwortung zu übernehmen.» Er reagiert damit auf eine Gruppe Studentinnen und Studenten.
Die Studierenden haben mit der «Langen Nacht der Bildung» zeitgleich eine Gegenveranstaltung organisiert. «Wir stellen fest, dass die Uni immer mehr in den Einflussbereich der Wirtschaft gerät und ökonomisiert wird», sorgen sich zum Beispiel der angehende Soziologe Nils Wyssmann und die künftige Sozialanthropologin Nora Trenkel. Damit haben die jungen Leute Mühe. Ihr Begriff von «Karriere» läuft daraus hinaus, ihr Wissen an die Gesellschaft zurückzugeben.
Gleicher Begriff, unterschiedliches Verständnis
Die Diskussion mit Studierenden und dem Rektor der Uni zeigt: Karriere als Begriff hat viele Gesichter. Den Disput will die Uni-Leitung ernst nehmen. Schade sei es nur, dass die Nächte der Karriere und der Bildung gegeneinander ausgespielt würden.